15.000 ehrenamtliche Stunden geleistet
Beim Neujahresempfang der BRK-Bereitschaft Gunzenhausen gab es bemerkenswerte Zahlen und einige besondere Ehrungen
Was bei vielen Vereinen oder Feuerwehren eine Jahreshauptversammlung ist, ist bei der Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuz in Gunzenhausen der Neujahresempfang. Die ehrenamtlichen Sanitäterinnen und Sanitäter unter Bereitschaftsleiter Paul Pfeifer pflegen diese Tradition bereits seit ihrem 125-jährigen Jubiläum im Jahr 2017. Seit dem sind die Einsatzbereiche deutlich umfangreicher geworden, die Mitgliederanzahl gestiegen und die Statistik zeigt ebenfalls nach oben.
In Gunzenhausen sind in den letzten vier Jahren zwei neue Fachdienste hinzugekommen, stellte der Bereitschaftsleiter im Rahmen seiner Ansprache fest. Auf der einen Seite ist vor vier Jahren ein neuer Einsatzleitwagen des Fachdienstes Information und Kommunikation an den Standort nach Gunzenhausen gekommen, auf der anderen Seite ist die Rettungshundestaffel im letzten Jahr von Schwabach hierher umgezogen. Nachdem alle vier Jahre die Bereitschaftsleiter neu bestimmt – nicht gewählt – werden, blickte er auf die letzte Legislaturperiode zurück und stellte gleichzeitig die Herausforderungen für die Zukunft dar. Pfeifer, der bereits seit 12 Jahren in drei Amtszeiten die ehrenamtliche Einheit in der Altmühlstadt führt, wird für die nächsten vier Jahre wieder zur Verfügung stehen. Allerdings möchte er die Arbeit der Rotkreuzler neu strukturieren. „Die Aufgaben und der Umfang der Arbeit ist so enorm gestiegen, dass wir so nicht weiterarbeiten können.“, so der erfahrene Bereitschaftsleiter.
Zum Neujahresempfang waren nicht nur zahlreiche Mitglieder gekommen, sondern auch stv. Kreisbereitschaftsleiter Christian Uhl und der zweite Bürgermeister Friedrich Kolb. Beide betonten die Bedeutung der ehrenamtlich geleisteten Arbeit der anwesenden Rotkreuzler und stimmten beide in entsprechend Danksagungen ein. Kolb betonte dabei, dass er nicht verstehen könnte, wie Einsatzkräfte im Einsatz angegriffen werden können. „Das ist einfach unbegreiflich“, so der Kommunalpolitiker und machte den Anwesenden gleichzeitig Mut, dass Ihre Arbeit eine unverzichtbare sei. Uhl hingegen betonte die familiäre Kameradschaft, die in Gunzenhausen besonders gut ausgeprägt sei. „Ich fühle mich jedes Mal, als käme ich nach Hause. Und das ist was besonders, behaltet das bitte so bei!“, so der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter.
Im Rahmen des Jahresrückblicks fallen wieder einzelne Werte der Statistik besonders ins Auge, so haben die ehrenamtlichen Sanitäterinnen und Sanitäter weiterhin stetigen Zulauf und können sich letztes Jahr über neun neue Mitglieder freuen. Zusammen mit der Rettungshundestaffel kommen sie sogar auf 28 Neuzugänge. Außerdem haben sie mit 69 geleisteten Sanitätsdiensten wieder eine hohe Zahl an Einsätzen geleistet. Besonders war allerdings die Summe aller geleisteter Stunden: Insgesamt haben die Ehrenamtlichen 15.531 Stunden im Jahr 2024 geleistet. In diese fallen auch die Stunden zur Katastrophenschutzübung im März in Streudorf oder auch die geleisteten Stunden beim Hochwassereinsatz im Juli in Günzburg und Baar-Ebenhausen (Ingolstadt) – erläuterte Pfeifer, zusammen mit seinem Helfer Moritz Mai. Auch die Vorbereitungen, falls in Gunzenhausen eine Fliegerbombe bei Bauarbeiten am Bahnhof gefunden werden, fallen unter diese Zahl.
Der feierliche Rahmen wurde von den Sanitätern auch genutzt um langjährige Mitglieder würdig zu Ehren. So konnten neun Auszeichnungen ausgegeben werden. Für 5 Jahre Mitgliedschaft wurden Clemens Salomon und Thilo Kramer geehrt, 15 Jahre dabei sind Petra Albrecht und Michaela Schwarz. Nach 35 Jahren Rotkreuzmitgliedschaft bekam Andreas Röhr seine Auszeichnungsspange und ein großes Dankeschön von seinem Bereitschaftsleiter. Die anerkennungswürdigen 40 Jahre ging an die Kameradin Maria Durda. Für sage und schreibe 50 Jahren Mitgliedschaft und Mitwirkung beim BRK bekamen Erika Eckert, Lieselotte Haußler und Ingrid Fleischmann ihre Auszeichnung. Allen wurde für ihre treue Mitgliedschaft und jahrelanges Engagement gedankt und mit der Hoffnung verbunden, dass sie weiter im Roten Kreuz aktiv bleiben könnten.
Auch im kommenden Jahr 2025 werden die Rotkreuzler wieder gefordert sein. Sei es beim monatlichen Seniorennachmittag oder dem Blutspenden. Oder bei Veranstaltungen aller Art von Kirchweih, Feuerwehrfest oder See in Flammen. So blickte zum Abschluss der Bereitschaftsleiter ein bisschen in die Zukunft und betonte dabei, dass hoffentlich keine Fliegerbombe am Bahnhof gefunden wird!
Wer Interesse an der Arbeit der Bereitschaft hat, kann sich jederzeit beim Bereitschaftsleiter Paul Pfeifer per E-Mail melden. Unter paul.pfeifer@bs-gunzenhausen.de kann immer angefragt werden. Die ehrenamtliche Einheit benötigt auch weiterhin jede Hilfe, die sie bekommen kann. „Wir finden für jeden die passende Jacke und auch die entsprechende Aufgabe, auch wenn man kein Blut sehen kann!“, so der Notfallsanitäter.
Text: Paul Pfeiffer / Foto: Thomas Geiger