Die Wasserwacht im BRK Südfranken

Wassersport macht Spaß. Schwimmen, surfen, segeln, sind ein beliebter Ausgleich für den Stress des Alltags. Doch im Wasser lauern Gefahren - oft sogar tödliche.

Leichtsinn, Selbstüberschätzung und Unachtsamkeit sind Gründe für manch tragisches Ende eines Tages, der so schön begonnen hat. Ein Glück, dass jemand am Wasser wacht - die Wasserwacht des BRK Kreisverbandes Südfranken. Das sind über 1 200 Frauen und Männer, die in unzähligen Wachstunden darauf achten, Menschen vor Schaden zu bewahren. Ihre Aufgaben sind vielseitig, doch alle erfordern Mut, viel Engagement und den Willen zur gemeinschaftlichen Arbeit.

Neben dem Wachdienst in vielen Freibändern brachte das neue Fränkische Seenland der Wasserwacht im Kreisverband Südfranken zusätzliche Aufgaben.

So sind unsere ehrenamtlichen Wasserretter von Anfang Mai bis Ende September an den Wochenenden und an Feiertagen unter anderem an den Wachstationen am Altmühlsee in Schlungenhof, am großen Brombachsee in Allmannsdorf und Enderndorf oder in Birkach und in Heuberg am Rothsee präsent. Die Einsätze beschränken sich dabei nicht nur auf Notfälle im und am Wasser. Häufig werden unsere Helferinnen und Helfer auch zu Erstversorgungen an Land gerufen.

Wassersport wird heute und in Zukunft jedoch nicht mehr ausschließlich am Wochenende oder im Urlaub, sondern praktisch ganzjährig betrieben. Schwimmer, Segler und Surfer benutzen unsere Gewässer in zunehmendem Maße und zu fast allen Jahreszeiten. Selbst im Winter sind sie für Schlittschuhläufer, Eissegler oder auch nur Wanderer beliebte Freizeitareale. An den Standorten Georgensgmünd, Gunzenhausen, Hilpoltstein und Schwabach unterhält die Wasserwacht des BRK Kreisverbandes Südfranken daher so genannte Schnelleinsatzgruppen. Diese bestehen aus Rettungstauchern, Leinenführern, Bootsführern, Rettungsschwimmern sowie einer Führungskraft und stehen rund um die Uhr zur Verfügung.

Die Ausrüstung umfasst dabei nebem Einsatzfahrzeug und Motorrettungsboot auch Spezialausrüstung für den Wasserrettungsdienst (Neoprenanzüge, Luftflaschen, Rettungsbojen und Wurfsäcke, Eisrettungsschlitten, Rettungswesten, Handfunkgeräte usw.).

Die häufigsten Einsatzarten stellen die Rettung von Personen aus fließenden oder stehenden Gewässern, die Rettung von ins Eis eingebrochenen Personen, Totenbergungen aus Gewässern, die Suche nach vermissten Personen im und am Wasser, sowie die Bergung von Fahrzeugen und Gegenständen aus dem Wasser dar.

Gemäß den Erfordernissen eines modernen Wasserrettungsdienstes unterziehen sich unsere ehrenamtlichen Helfer einer modularen Ausbildung, speziell abgestimmt auf die Erfordernisse und den Einsatzzweck. Mit der Grundausbildung Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst haben unsere Helfer das nötige Rüstzeug für die Badeaufsicht in Bädern.

Der Einsatz an einer Rettungsstation mit Motorrettungsbooten erfordert die nächstmögliche Qualifikation zum Wasserretter. Wasserretter haben dann die Möglichkeit, in einer weiteren Ausbildung für die Bereiche Motorboot führen oder Rettungstauchen zusätzliche Fachkompetenzen zu erlangen.

Im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Aus- und Fortbildungen werden in speziellen Einsatzszenarien unsere Helfer praxisnah geschult.

Bedingt durch die großen Wasserflächen, welche das Fränkische Seenland bietet, kommt der Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen, wie z. B. der Polizeihubschrauberstaffel, welche bei Ertrinkungs- oder Eisrettungseinsätzen mit zum Einsatz kommen, besondere Bedeutung zu. Speziell für diese Rettungsmöglichkeiten wurde vom Kreisverband ein Spezialgurt für die Wasserwacht angeschafft, um im Notfall keine Zeit zu verlieren und vom Helikopter schnellstmöglich aufgenommen zu werden.

Eine ständige Herausforderung für unsere aktiven Mitglieder ist die Ausbildung der Bevölkerung im Schwimmen und Rettungsschwimmen, um die Sicherheit beim Baden und im Wassersport zu erhöhnen.

Neben der qualifizierten, professionellen Lebensrettung und Ersten Hilfe kommen die ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserwacht auch in der Vorsorge zum Einsatz. So unterrichten sie jährlich über zahlreiche Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene im Schwimmen und Rettungsschwimmen. Ein weiteres Betätigungsfeld ist der Umweltschutz: Durch die Entfernung von Unrat aus Gewässern sowie die Pflege geschützter Biotope herrscht Ordnung und Sauberkeit rund ums kühle Nass.