„Ein Abenteuer, das Haus mit Leben zu füllen“
Schon seit September in Betrieb ist die Kindertagesstätte „Abenteuerland“ unter der Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) auf der Dorotheenhöhe in Hilpoltstein. Die offizielle Eröffnung samt kirchlichem Segen gab es nun an diesem Mittwoch.
Einrichtungsleiterin Heidi Schüfer begrüßte dazu die vielen erwachsenen Ehrengäste und versprach, schon bald auch ein großes Fest für alle Kinder und deren Familien nachzuholen.
Insgesamt sind es derzeit 53 Kinder, die hier in zwei Krippen- und drei Kindergartengruppen betreut werden. „Wie für die Kinder ist auch für uns Erzieherinnen die bisherige Zeit hier ein großes Abenteuer, und wir füllen dieses tolle Haus langsam mit Leben“, sagte Schüfer, als sie von Stefan Ritzer den Schlüssel für die drei-gruppige Einrichtung überreicht bekam. Dem Bauingenieur zufolge hat die Bauzeit rund 18 Monate betragen und der Kostenrahmen von 3,6 Millionen Euro wurde dabei eingehalten. „Und das trotz der schwierigen Coronazeit und der Baustoffknappheit – darauf sind wir sehr stolz“, so Ritzer, der als Geschenk für die Kinder außerdem ein großes Puppenhaus mitgebracht hatte.
Der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Südfranken, Peter Gallenmüller, berichtete, dass die Kommunen in Sachen Kinderbetreuung immer mehr auf das BRK setzten. Schon jetzt habe man die Trägerschaft von mehr als 300 Einrichtungen in ganz Bayern, was insgesamt rund zehn Prozent aller Kindertagesstätten ausmache. „Das macht uns sehr stolz“, sagte Gallenmüller und betonte, dass die Werte, für die das BRK stehe, auch eingefordert würden.
Als zentralen Aspekt nannte er hier die auch hier zur Anwendung kommende Reggio-Pädagogik, die für Projektarbeit, Partizipation und das ganzheitliche Lernen stehe. „Es geht darum, die Kinder an demokratische Werte heranzuführen, die Möglichkeit, sich als Individuum zu entwickeln, die eigenen Neigungen zu leben und einfach Mensch zu sein.“ In diesem Sinne wünschte er der Einrichtungsleiterin Heidi Schüfer und ihrem achtköpfigen Erzieherinnenteam viel Erfolg und viel Freude in diesem Haus, das tolle Rahmenbedingungen biete. „Trotz des allgemeinen Fachkräftemangels können wir auf ein bewährtes Team zurückgreifen, das engagiert ist, sich gegenseitig hilft, und so zum Wachsen der gesamten BRK-Familie beiträgt.“
Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl (SPD) freute sich über die Punktlandung bei der Fertigstellung, was in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit sei. Die Stadt selbst betreibe zwar keine eigene Kindertagesstätten, doch dafür würden im Stadtgebiet viele verschiedene Träger eine sehr gute Arbeit leisten und auch untereinander bestens zusammenarbeiten. „Wir kennen das BRK gut und schätzen dessen Arbeit sehr, daher wurden wir uns im Vorfeld schnell einig“, sagte Mahl und erinnerte daran, dass ursprünglich an dieser Stelle kein Kindergarten vorgesehen war. „Aber da sich das Baugebiet viel schneller entwickelt als vorgesehen, haben wir uns für diesen Standort entschieden und den Bebauungsplan geändert.“
Zu Recht, da von den 53 betreuten Kindern die überwiegende Mehrheit, nämlich 43, direkt aus dem Wohngebiet komme. „Wir wollten in ein junges Baugebiet eine neue Einrichtung setzen, wo man kurze Wege hat und Verkehr vermeidet“, sagte Mahl.
Nach dem kirchlichen Segen durch Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner und seinen evangelischen Kollegen Bernhard Nikitka aus Eckersmühlen betonte die Einrichtungsleiterin noch einmal im Namen ihres Teams, wie glücklich man mit diesem Haus sei. „Es hat wahnsinnig viel Potenzial und ich bin mir sicher, dass wir dieses auch ausschöpfen werden.“
Man wolle hier im Sinne der Reggio-Pädagogik „nicht an den Schwächen, sondern mit den Stärken der Kinder“ arbeiten. „Alle Kinder sind bei uns gut angekommen und wir sind auf einen guten Weg“, so Schüfer, die sich bei allen Verantwortlichen des Neubaus bedankte.
Veröffentlicht am 04.11.2022 im Hilpoltsteiner Kurier
Text mit freundlicher Genehmigung von Tobias Tschapka sowie dem Hilpoltsteiner Kurier