Neue BRK Rettungswache in Gunzenhausen eingeweiht
„Endlich ist es geschafft! Nächste Woche gehen wir mit der neuen Wache in den Echtbetrieb!“, sagt Karl Dirr, Leiter Rettungsdienst im BRK Kreisverband Südfranken und man merkt ihm die Erleichterung an, dass das Projekt nun abgeschlossen ist. Es sei eine Herausforderung, zusätzlich zum regulären Arbeitsanfall in Corona-Zeiten ein solches Projekt zu planen und umzusetzen, so Dirr weiter. Dies sei nur durch die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten machbar gewesen und freut sich über die gelungene Einweihung der neuen Wache am 31. Mai.
Nach der Begrüßung aller (Ehren-)Gäste, des Landrates Manuel Westphal und Vertreter befreundeter Organisationen durch BRK Geschäftsführer Rainer Braun richtete Knut Engelbrecht, Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung sein Grußwort an die Anwesenden und lobte Gunzenhausen als einen leistungsfähigen und modernen Rettungsdienst-Standort, der mit dem neuen Gebäude eine deutliche Aufwertung erfahre. Schon das Erscheinungsbild habe sich von einem Haus mit eher Einfamiliencharakter mit großer Garage hin zu einem modernen, dem Leistungsumfang entsprechenden Gebäude entwickelt, das den gestiegenen Anforderungen im Rettungsdienst Rechnung trage.
„Ich habe schon viele Einweihungen besucht, aber ich darf sagen: Es ist bisher einmalig, dass bei der Begrüßung an erster Stelle diejenigen angesprochen wurden, die tagtäglich mit ihrem Engagement und Einsatz für das Funktionieren des Rettungsdienstes sorgen – die Kolleginnen und Kollegen der Rettungswache Gunzenhausen,“ eröffnet Leonhard Stärk, Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes auf Landesebene, sein Grußwort und man merkt, wie sehr es ihn berührt, dass hier im Kreisverband Südfranken ein offensichtlich hohes Vertrauen und gelebte Wertschätzung zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern besteht. Wie wichtig das ist zeigt sich in seinen Ausführungen zum Leistungsumfang des Roten Kreuzes im Rettungsdienst Bayern: Mit über 6.000 hauptamtlichen Mitarbeitenden und ca. 13.000 Fahrzeugen an 450 Standorten und der Unterstützung von 15.000 Ehrenamtlichen im Rettungsdienst stellt das Bayerische Rote Kreuz (BRK) 80% der Rettungsdienstversorgung in Bayern sicher. Diese enorme Leistungsstärke wird zusätzlich davon untermauert, dass acht der 26 Integrierten Leitstellen (ILS) vom BRK und zwei davon sogar direkt von Kreisverbände betrieben würden. Eine davon vom Kreisverband Südfranken, was – so Leonhard Stärk – einem Ritterschlag gleichkomme.
Peter Gallenmüller, Vorstandsvorsitzender im BRK Südfranken, löste anschließend an seinen Vorredner die Frage auf, die sich viele im Vorfeld bereits gestellt hatten: Was passiert mit der alten Rettungswache? „Wirft man einen Blick auf die Chronologie des Rettungsdienstes in Gunzenhausen seit 1962, so erkennt man schnell, welch große Rolle damals das Ehrenamt im Rettungsdienst spielte und – auch heute, trotz hauptamtlicher Besetzung, noch spielt“, spannte Gallenmüller den Bogen vom Blaulichtbereich der Anfangszeit zum Bau der bisherigen Rettungswache 1984 und dem Neubau in 2022 und dankte an dieser Stelle dem Investor, Berndt Horrolt, für sein besonderes Engagement ganz herzlich. Es sei nicht selbstverständlich, dass bei der Ausstattung nicht nur Basics berücksichtigt, sondern ein besonderes Augenmerk auf zeitgemäße Ausstattung gelegt und so eine angenehme Infrastruktur und ein gutes Arbeitsumfeld geschaffen wurden. Eine – wie Gallenmüller findet – nicht alltägliche Anerkennung seitens des Bauträgers für alle, die sich in diesem anspruchsvollen Beruf Rettungsdienst engagieren. Die bisherige Rettungswache bleibe als rein ehrenamtlicher Standort erhalten, denn man wolle einerseits auf jeden Fall in Gunzenhausen, als eine der beiden großen Kommunen im Landkreis, weiterhin über den Rettungsdienst hinaus vertreten sein, andererseits aber dem in Gunzenhausen sehr aktiven Ehrenamt der drei BRK Gliederungen Bereitschaft, Wasserwacht und Jugendrotkreuz durch das verbesserte Platzangebot Danke sagen und die Wertschätzung für das hohe Engagement aussprechen, erklärte der Vorstandsvorsitzende die Pläne zur Nutzung der alten Rettungswache.
Bürgermeister Karl-Heinz Fitz betonte in seinem Grußwort den Stellenwert des Rettungsdienstes als wichtigen Baustein in der Hilfeleistung und verwies auf den Symbolcharakter der neuen Wache für die Notwendigkeit einer beständigen Weiterentwicklung auch in diesem Bereich.
Mit der anschließenden ökumenische Weihe durch die beiden Geistlichen, Pfarrer Witcak und Bergmann, steht die Rettungswache in der Nürnberger Straße nun auch unter höherem Schutz und alle wissen, dass dies nicht nur Symbolcharakter hat sondern gerade die Einsatzkräfte in ihrer täglichen Arbeit einen zusätzlichen Schutzengel gut gebrauchen können.
Mit der symbolischen Schlüsselübergabe von Investor Berndt Horrolt an den Rettungsdienstleiter Karl Dirr und Wachleiter Jürgen Garling fand die Einweihung nochmals einen abschließenden feierlichen Höhepunkt.
Der Kreisverband Südfranken möchte sich an dieser Stelle bei allen von ganzem Herzen bedanken, die an diesem Projekt und am Gelingen Anteil hatten.