Viele Stunden für Allgemeinheit geleistet - Hilpoltsteiner Rotkreuzler für lange Dienstzeit geehrt
Der Rückblick auf ein arbeitsreiches, aber dennoch sehr gut verlaufenes Jahr 2019 und die Ehrung von Mitgliedern für fünf bis fünfzigjährige Mitgliedschaft standen im Mittelpunkt des traditionellen Ehrungsabends der BRK-Bereitschaft Hilpoltstein.
Hilpoltsteins Bereitschaftsleiterin Tanja Filary betonte in ihrer Begrüßung, dass in dieser Veranstaltung erstmals die Helferinnen der Blutspendetermine in Heideck, die durch Heidrun Seger betreut werden, eingeladen wurden und nahezu vollzählig erschienen seien. Mit einer kleinen Geschichte, in der sich ein Junge nach einem gewaltigen Sturm am Strand bemühte, die unzähligen, angeschwemmten Seesterne wieder ins Wasser zurückzutragen, und von einem Mann mit den Worten „was du machst, bringt nicht das Geringste“, aufgefordert wurde, dies zu unterlassen. Der Junge aber machte weiter und antwortete: „Doch, für diesen hat sich etwas geändert!“ Filary sagte zu dieser Geschichte, dass, so unzählig wie die Seesterne, auch die Einsatzfelder der Ehrenamtlichen in der Hilpoltsteiner Bereitschaft seien. „Auch wir sehen manchmal den Einzelnen nicht mehr oder fragen uns, ob es irgendetwas ändert.“ Sie fuhr fort, dass für es jeden, der Hilfe in einer Notlage benötige, wichtig sei, diese durch uns auch zu bekommen. Auch im letzten Jahr seien es wieder sehr viele gewesen, die sich an uns gewandt hätten, damit wir ihnen helfen würden. Die Bereitschaftsleiterin dankte allen, die sich im vergangenen Jahr an einer der zahlreichen Aktionen, über die Jochen Strauß ausführlich berichtete, beteiligt hätten. Nach einer Gedenkminute für die beiden verstorbenen Mitglieder Ewald Grimm und Richard Hofbeck übergab sie das Wort an Jochen Strauß.
Jochen Strauß betonte in seinem mit Bildern untermaltem Rückblick auf das abgelaufene Jahr, dass leider nicht alle der zahlreich angefallenen Stunden, die ehrenamtlich geleistet wurden, schriftlich festgehalten wurden und im Nachhinein nur geschätzt werden konnten. So sei die Schnelleinsatzgruppe (SEG) 16-Mal zu Brand-, Unwetter-, oder Gefahrguteinätzen, zu Evakuierungen nach Bombenfunden, oder zur Betreuung von im Stau stehenden Reisenden mit insgesamt 109 Stunden alarmiert worden. 62 Dienste anlässlich Faschings-, Musik- oder Sportveranstaltungen, Märkten, Kirchweihen oder dem Burgfest seien 1562 Stunden Dienst geleistet worden. Die Motorradstreife sei 135 Stunden im Einsatz gewesen und habe hierbei rund 6000 Kilometer gefahren. Der Kriseninterventionsdienst (KIT), der bei besonders belastenden Einsätzen für die Einsatzkräfte oder bei der Überbringung von Todesnachrichten alarmiert wird, war bei elf Einsätzen etwa Dreißig Stunden gefordert.
Der Seniorenclub, der sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit erfreue, habe die Teilnehmer in seinen monatlichen Zusammenkünften bei Kaffee, Kuchen und Musik mit interessanten Vorträgen oder einem Ausflug erfreut. Die von Dietlinde Hofer geleitete „Sitztanzgruppe“, die im vergangenen Jahr ihr 25-Jähriges Gründungsfest feiern konnte (wir berichteten) trifft sich zweimal monatlich. Bei den fünf Blutspendeterminen in Hilpoltstein (weitere vier waren es 2019 in Heideck) konnten insgesamt 929 Blutkonserven gewonnen werden. Insgesamt waren 24 HelferInnen 478 Stunden im Einsatz. Strauß fuhr fort, dass die Aus- und Fortbildung der Mitglieder an zwölf Unterrichtsabenden sowie einer Übung ein wichtiger Bestandteil im Jahresablauf sei. Damit die Bereitschaft für ihre zahlreichen Aktivitäten finanziell gut ausgestattet sei, leisteten sie mit der Teilnahme am Café Lions (rund 30 Kuchen und Torten), dem Auf- und Abbau der Tribüne für das Theaterspiel auf der Burg mit ungezählten Stunden einen nicht unerheblichen Beitrag. Unter der Rubrik „Öffentlichkeitsarbeit“ fallen die Besuche von Kindergärten, das Ferienprogramm, oder das „Kinderlachen“ in Pyras, sowie der Weihnachtsmarkt mit ebenfalls nicht gezählten Stunden. Strauß zählte noch weitere zahlreiche Ereignisse auf, die von den ehrenamtlichen Mitgliedern im Laufe des Jahres geleistet wurden und dankte allen für ihren Beitrag, den sie hierzu geleistet haben.
In ihrem Grußwort betonte die stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler, dass das Rote Kreuz im Landkreis mit seinen zahlreichen Standorten enormes leiste. Sie zähle sich schon selbst fast zum Inventar des Hilpoltsteiner Roten Kreuzes, so oft sei sie schon hier gewesen, betonte sie weiter und dankte allen für ihr Engagement. Ohne die Familie – und oftmals auch die Arbeitgeber – sei diese enorme Anzahl an Einsätzen nicht zu bewältigen. Mit einem kleinen Gedicht und den Worten: „Sie teilen ihre Zeit mit denen, die Hilfe brauchen, hierfür ein herzliches Vergelts Gott“, schloss die stellvertretende Landrätin ihr Grußwort.
Auch Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl dankte allen Helfern und Helferinnen für ihren Einsatz und betonte weiter, dass die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen hier in Hilpoltstein hervorragend funktioniere und das Rote Kreuz quasi schon zum Inventar der Stadt Hilpoltstein gehöre. Mahl gratulierte den zu Ehrenden, die für die Jüngeren eine Vorbildfunktion hätten. Er bat alle, stets gesund von ihren Einsätzen zurückzukehren.
EHRUNGEN
Da von den neun für langjährige Dienstzeit zu Ehrenden – Hede Kramer (5 Jahre), Agathe Meixner (10 Jahre), Dietlinde Hofer (25 Jahre), Richard Pfeiffer (35 Jahre), Wolfram Klinner (50 Jahre) und Edgar Grassl (60 Jahre) – leider nur drei anwesend waren, zeichnete die Bereitschaftsleiterin zusammen mit Heidrun Seger zunächst zwei Helferinnen aus Heideck, nämlich Anni Rösch und Annemarie Rühmer mit der „Ehrenplakette des Blutspendedienstes in Silber“ aus. Hierbei betonte sie, dass der Blutspendetermin in Heideck eine Besonderheit biete, da er zu einem großen Teil im Museum sowie im Bürgersaal der Stadt Heideck stattfinde.
Für jeweils fünf Jahre Mitarbeit bei der BRK-Bereitschaft Hilpoltstein erhielten Elisabeth Lehner und Stefanie Loos die entsprechenden Auszeichnungsspangen und die dazugehörige Urkunde.
Mit den Worten: „Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Jahren ‚Danke‘ zu ihm gesagt habe, weil er mir bei einem kurzfristigen Termin ausgeholfen hat, oder mich zu einem runden Geburtstag eines Ehrenamtlichen Mitglieds begleitet hat.“ Rudolf Heubusch – der seit Fünfzig Jahren beim Roten Kreuz aktiv ist – sei für die Bereitschaft Hilpoltstein äußerst wichtig, da er die Arbeit dieser in der Öffentlichkeit im rechten Licht darstelle. Heubusch sei 1969 in Spalt dem BRK beigetreten und habe sein Hobby 1973 als Sanitäter in Georgensgmünd zum Beruf gemacht. 1981 wechselte er bis zu seinem Ruhestand in die Rettungsleitstelle (heute ILS). Filary fuhr fort, dass sie hoffe, noch viele weitere Termine mit ihm bestreiten zu können.
Mit einem köstlichen Essen und einem ebensolchen Nachtischbuffet sowie zahlreichen Bildern aus dem Jahr 2009 endete der Ehrungsabend der BRK-Bereitschaft.
Text / Foto: Bereitschaft Hilpoltstein