12 Verletzte nach Flugzeugunglück – Retter proben den Ernstfall
Am vergangenen Freitag um kurz nach 18:00 Uhr wurden zahlreiche Einsatzkräfte durch die ILS Mittelfranken-Süd mit dem Stichwort „Flugzeugabsturz mit mehreren Verletzten“ an den Flugplatz Waizenhofen bei Thalmässing im Landkreis Roth alarmiert.
Eine Absetzmaschine für Fallschirmspringer war mit einem Ultraleichtflugzeug kollidiert. Bereits auf der Anfahrt war tiefschwarzer Rauch sichtbar, Treibstoff brennt und Verletzte schreien um Hilfe.
Dieses Szenario bot sich den knapp 200 Einsatzkräften von Feuerwehren, Rettungsdiensten, THW und Polizei. Glücklicherweise handelte es sich hierbei nur um eine Großübung des am Flugplatz ansässigen Fallschirmsport-Unternehmens „Skydive Colibri“
Bereits ab 15.00 Uhr ging es für die Helfer der Bereitschaft Hilpoltstein und des Jugendrotkreuzes los: Es galt die insgesamt 12 Mimen durch realistisch geschminkte „Verletzungen“ auf ihre Rollen als Patienten vorzubereiten.
Oberstes Ziel der Feuerwehr-Einsatzkräfte war es, ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern, die Verletzten aus der eigens hierfür zur Verfügung gestellten Trainingsmaschine zu retten und an der Patientenablage an die Rettungskräfte zu übergeben.
Bei der Patientenablage handelt es sich um eine definierte Stelle außerhalb des Gefahrenbereichs, an der Verletzte und Erkrankte gesammelt und soweit möglich sanitätsdienstlich erstversorgt werden. Hier kam das im Kreisverband Südfranken vorhandene „StruPAL-System“ (strukturierte Patientenablage) zum Einsatz. Diese Folien sollen eine mehr oder weniger chaotische Anordnung von Patienten und Material verhindern und eine einfache und schnelle Feststellung der aktuellen Patientenzahl bei optimalen Ressourcenmanagement ermöglichen.
Gemeinsam mit den Kollegen des RKT sorgen knapp 60 Einsatzkräfte aus den Bereitschaften des BRK Südfranken sowie drei Notärzte unter Federführung der Sanitätseinsatzleitung um Markus Schrötz (Organisatorischer Leiter) und Dr. Achim Ehrt (Leitender Notarzt) dafür, die Patienten zu versorgen und den zügigen Abtransport in ein simuliertes Krankenhaus in der Nähe zu organisieren.
Markus Schrötz "zwei Flugunfälle in unserem Dienstbereich in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass unsere Kräfte auch mit solchen Szenarien konfrontiert werden können. Die Übung heute war eine tolle Möglichkeit, Abläufe und Notfallpläne zu überprüfen - die organisationsübergreifende Zusammenarbeit hat gut geklappt!" so der Organisatorische Leiter.
Nach der Übung gab es für die Einsatzkräfte noch eine kurze Schulung über sogenannte Gesamtrettungssysteme in der Luftfahrt. Dies sind Rettungsfallschirme, die überwiegend bei Ultraleichtflugzeugen verbaut sind und im Falle eines Motorausfalls dafür sorgen, dass das Fluggerät mehr oder weniger sanft zu Boden kommt.
Abschließend wurden die Einsatzkräfte vom Veranstalter zu einer deftigen Brotzeit eingeladen.