Erste Hilfe ist kinderleicht – gelungene Auftaktveranstaltung in Pleinfeld
Unfälle können überall und zu jeder Zeit passieren. Daher ist es entscheidend, frühzeitig die nötigen Kenntnisse zu erwerben. Bereits seit Jahrzehnten setzt sich das Bayerische Jugendrotkreuz für eine altersgemäße Erste-Hilfe-Ausbildung von Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen ein.
In den vielen Jahren seines Bestehens wurde das Konzept des „Juniorhelfer“ immer wieder überarbeitet und aktualisiert. Nunmehr unterrichten Lehrkräfte in Bayern (und weit darüber hinaus) mittlerweile seit über 30 Jahren ihre Schülerinnen und Schüler mit Hilfe des Juniorhelfers in Hilfsmaßnahmen. Seit 2019 existiert nun als neuestes Mitglied in der Juniorhelfer-Familie der „Juniorhelfer plus“ für die 5. bis 7. Jahrgangsstufe der weiterführenden Schulen. Dieser schließt die Lücke bis zum Besuch des Erste-Hilfe-Kurses, der in den bayerischen Schulen meist ab der 8. Jahrgangsstufe angeboten wird.
Am Weltkindertag feierte der „Juniorhelfer Plus“ seinen Auftakt an der Brombachsee-Mittelschule in Pleinfeld. Zusammen mit zahlreichen Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrkräften aus über 30 Schulen des Freistaates stellten Gäste aus dem Roten Kreuz und der Politik ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse unter Beweis.
Die Schirmherrschaft zur Veranstaltung am 20. September, bei der der offizielle Startschuss für die Aktion „Südfranken drückt“ fiel, wurde von den Landräten Ben Schwarz (Roth), Manuel Westphal (Weißenburg-Gunzenhausen) sowie Oberbürgermeister Peter Reiß (Schwabach) übernommen. Stellvertretend für seine beiden Kollegen bedankte sich Manuel Westphal beim BRK für das große Engagement und erklärte, dass alle drei die Anfrage der Schirmherrschaft ohne zu zögern gerne übernommen hätten.
Das Bayerische Jugendrotkreuz, Aktionen wie „Südfranken drückt“ und „Nürnbergdrückt“, das Seminar Bayern für Verkehrs- und Sicherheitserziehung der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung, die Schulämter und die anderen Hilfsorganisationen arbeiten Hand in Hand, um den Lehrkräften die Arbeit nach Kräften zu erleichtern. Ihr Ziel ist es, Erste Hilfe zur Alltagskompetenz werden zu lassen.
Bei der Veranstaltung in Pleinfeld, an der neben BRK Präsidentin Angelika Schorer zahlreiche Ehrengäste anwesend waren, wurden die bestehenden Möglichkeiten aufgezeigt und Mut gemacht, die Programme selbst an der Schule umzusetzen. Außerdem wurde der Öffentlichkeit gezeigt, welch wertvolle Arbeit auch auf dem Gebiet der Ersten Hilfe in den Schulen geleistet wird.
Schlussendlich brauchen die Schulen zur Durchführung des Wiederbelebungstrainings Übungspuppen. Meist stehen den Schulen aber nicht genügend Phantome für den Gruppenunterricht zur Verfügung und es gilt unterstützend Sponsoren zu finden.
Vertreter der Sparkasse Mittelfranken-Süd sowie der VR Bank im südlichen Franken eG nutzten die Veranstaltung, um an den stv. Vorsitzenden des BRK Südfranken, Ernst Hofer, Chefarzt Dr. Achim Ehrt, sowie stv. Geschäftsführer Johannes Wetzel Spenden zu Anschaffung entsprechender Trainingsgeräte zu überreichen.
Bei der Auftaktveranstaltung standen etliche Übungsphantome bereit, an denen die Gäste ihre Wiederbelebungskünste unter Beweis stellen konnten.
Dabei wurde auch auf das Motto: „prüfen, rufen, drücken“ geachtet. Das bedeutet, im Ernstfall sollte man zuerst versuchen, die betroffene Person anzusprechen, und deren Atmung zu prüfen. Danach folgt der Notruf (112) mit dem Stichwort „Reanimation“. Im letzten Schritt die Kleidung vom Brustkorb entfernen und im Anschluss ca. 100 mal pro Minute ca. 5-7 cm tief in der Mitte des Brustbeins drücken.
Zum Ende wurden verschiedene Praxisstationen angeboten, an denen die Lehrkräfte noch einmal Praxiserfahrung sammeln durften bzw. sich mit den Kolleginnen und Kollegen austauschen. Das Fazit am Ende: Eine gelungene Veranstaltung.