Seedienst mit Abstand – Die Corona-Pandemie stellt auch die Ehrenamtler der Wasserwacht vor Herausforderungen
Bei Tagesurlaubern und Erholungssuchenden sind die Gewässer im Fränkischen Seenland beliebte Ausflugsziele. Viele Familien werden in diesem Jahr vermutlich keine großen Reisen unternehmen können. Mit den nun schrittweise erfolgten Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen rechnet Helmut Köhler, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Südfranken mit einem wesentlich stärkeren Besucheraufkommen an den Seen.
Die Wasserwacht-Ortsgruppen des lokalen Rotkreuz-Kreisverbandes starten am kommenden Donnerstag (Feiertag Christi Himmelfahrt) ihren Dienst an den Wachstationen im Seenland - und damit knapp drei Wochen später als normalerweise.
Helmut Köhler: „Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Wasserwacht stehen in diesem Jahr vor besonderen Herausforderungen“ Wie in allen Bereichen gilt auch im See bzw. am Wasser: Die Sicherheit des Personals, aber auch der Hilfesuchenden hat oberste Priorität. „Den besten Schutz bieten hierbei die Einhaltung der Hygiene und Abstandsregeln, soweit dies möglich ist“, so Köhler weiter. In den vergangenen Wochen wurden daher nicht nur Schulungen des Personals zu Hygiene- und Gesundheitsprävention durchgeführt. Auch der richtige Umgang mit Schutzausrüstung wurde trainiert.
Unter Berücksichtigung der landesverbandlichen Empfehlungen und Vorgaben haben die Verantwortlichen des BRK Südfranken darüber hinaus für die Saison 2020 festgelegt, dass auf den Wachstationen nur das zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs zwingend notwendige Personal eingesetzt werden darf. Dadurch ist auch eine sogenannte „Erstversorgung“ (First Responder-Einsätze) bei Notfällen außerhalb des Wachbereichs aktuell nicht durchführbar. Nachwuchswasserwachtler unter 18 Jahren können mindestens solange der Katastrophenfall in Bayern gilt nicht am Seedienst teilnehmen.
Besetzt sind die Seestationen von Wasserwacht (und DLRG) ab sofort bis Ende September an den Wochenenden sowie an Feiertagen jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr
Die Einsatzszenarien, mit welchen die Ehrenamtlichen konfrontiert werden, reichen von der Versorgung aufgeschürfter Knie nach Stürzen über die Ausgabe von Kühl-Packs bei Insektenstichen bis hin zur Rettung gekenterter Segler im Wasser.
„Deswegen wird es diesen Sommer noch wichtiger, sich an die Baderegeln zu halten, um Unfälle und Einsätze weitestgehend zu vermeiden“ appelliert Köhler an die Badegäste. So schützt man sich nicht nur selbst, sondern minimiert auch das Ansteckungsrisiko für die Helfer. Zu letzterem zählt insbesondere auch das Einhalten der Abstandsregeln
Trotz der für alle herausfordernden Zeit freuen sich die südfränkischen Wasserwachtler auf den Sommer. Der Wasserwachtvorsitzende abschließend „allen Badegästen und Ausflüglern einen entspannten und angenehmen Aufenthalt an den Seen, bleibt gesund und passt auf euch auf!“