„Gefährliche Situationen kann man nur meistern, wenn man die Gefahr kennt und erkennt“, begann Fahrtrainer Jörg Noderer von der Verkehrswacht Roth – Hilpoltstein e.V den theoretischen Block der Ausbildung, in dem er neben grundsätzlichem Wissen über die Fahrdynamik bei gefährlichen Situationen insbesondere auf die elektronischen Antriebs- und Bremsassistenzsysteme moderner Fahrzeuge einging.

Für ein praxisnahes Training stand den Teilnehmenden der Rettungswachen Georgensgmünd, Gunzenhausen, Hilpoltstein, Roth, Schwabach und Weißenburg ihr Arbeitsgerät in Form von sieben Krankentransportwagen zur Verfügung.

Ziel war es, so Karl Dirr, Leiter des Rettungsdienstes beim Roten Kreuz, die Fahrer möglichst realistisch auf Extremsituationen bei ihren Einsatzfahrten vorzubereiten. Auch wenn bei Anfahrten zum Notfallort sowie Fahrten mit Patienten generell der Grundsatz „Sicherheit vor Schnelligkeit“ gelte, stelle eine gründliche Fahrerausbildung einen wichtigen Baustein im Rahmen der Verkehrssicherheit dar, betonte Dirr.

„Eine kontrollierte Vollbremsung unter richtigem Einsatz des ABS will geübt sein“, so Trainer Dierk Plaggemeyer. Beginnend mit Tempo 30, später gar mit Tempo 60 stiegen die Teilnehmer auf Anweisung des Fahrertrainers „voll in die Eisen“ und staunten nicht schlecht, dass sich der Bremsweg bei einer Verdoppelung der Geschwindigkeit gar vervierfacht. Slalomfahrten standen ebenso auf dem Programm wie simulierte Ausweichmanöver und Fahrten auf rutschigem Untergrund.

Bei einer kurzen Abschlussbesprechung gab es viel positives Feedback der Teilnehmer, die durch das Training für bestimmte gefährliche Situationen sensibilisiert wurden. Immerhin legen die Fahrer im Rettungsdienst knapp 2 Millionen Kilometer pro Jahr zurück, was genug Potential für die ein oder andere riskante Situation birgt.